Sonntag, 27. März 2011

Tschüssing Vietnam - TSCHÜSSING!

Nach der lautstarken Bootstour gings mit dem Snarchwagen ein ganzes Stück weiter Richtung Süden. Um 6 Uhr Abends losgefahren kamen wir am nächsten Morgen um 9 Uhr in Da Nang an. Langer trip? Ja, aber hier ließ es sich aushalten:

Im Nachtzug...bei der ersten Fahrt noch ohne "Besuch" ^^

Kurz vor Da Nang

Mit dem Taxi fuhren wir weiter zu unserem Ziel Hoi An (nicht Ha Noi, HAHA), ne kleine Stadt halb touristisch halb einheimisch. Hier hats uns gut gefallen:

Nachts gehen in Hoi An die Lichter an
Frühstück im Longlife Riverside - bisschen Luxus muss auch mal sein ^^

Kochende Eule (^^)
Beim Schneider...noch gut gelaunt

Insbesondere Hoi An ist unter Touristen bekannt um sich in Vietnam Sachen ("Maß")schneidern zu lassen, wir habens versucht. Beim ersten mal (dem Ausmessen) wars noch lustig, schön Stoffe ausgesucht, alle waren happy. Beim Anprobieren gings dann langsam los. Silvanas Anzug saß ganz gut, ein paar kleinere Verbesserungen waren notwendig, wir waren ganz zufrieden und auch die Schneiderin war nett (klar, wieso auch nicht). Bei Franks Anzug gings dann los. Er war VIEL zu klein, saß wie eine Zwangsjacke, nur beim gerade Hinstellen sah er einigermaßen gut aus. Die Folge war, dass immer wenn wir etwas zeigen wollten der Kommentar kam "stand straight, stand straight...oh looks good". Mit dem Auftrag doch bitte den kompletten Anzug auseinander zu fetzen und neu zu machen verließen wir LEICHT angenervt den Laden. Da Silvanas Anzug ganz gut passte wollten wir von diesem eine Kopie mit anderem Stoff anfertigen lassen, ganz easy... denkste. Ein völlig vermaledeites (gebenedeites^^) Stück Stoff kam da raus. Der Schnitt war so komisch, dass alles was nicht asiatisch ist (und somit evtl etwas Oberweite besitzt) aussah wie ne Wurst, beim größer machen wurde aber prombt auch die Taille vergrößert...soviel zum Thema "Maß"schneidern! Auf die fünfte Bitte nach der vierten Verneinung, ob man denn bitte nur die Taille wieder enger machen könnte, kam dann ganz plötzlich ein "OKOK". Genau so ein Theater auch am Ende. Da da passen die Anzüge nach dem x-ten mal hin und her endlich und sollten fertig zum Mitnehmen sein, aber überall noch Fäden nicht abgeschnitten und alle Markierungen (zwecks Änderungen) nicht entfernt, man könne den Anzug ja Zuhause waschen...

Das poblem mit diesen Schneidern ist ganz einfach, dass diese gar kein Bock haben irgendetwas zu ändern. Da wird auf die ca. Größe des Kunden (wir denken die sagen sich einfach nur S,M,L oder XL) einfach ein Standardanzug gepresst, um dem Kunden dann anschließend einzureden es würde alles prima aussehen. Will man etwas ändern oder ist man schlicht unzufrieden, begegnen sie einem mit schlechter Laune und genauso schlechten Ratschlägen. Trotzdem sind wir nach hartem Kampf am Ende doch ganz zufrieden für die gebotenen Anzüge zu diesem Preis. 

Wieder mit dem Nachtzug (diesmal mit Kakerlaken, die uns durch Ritzen anglotzten, also bliebs Licht an :) ging es nach ein paar Tagen dann Richtung Na Trang, wo wir dann einen Bus nach Da Lat nehmen wollten, einer kleinen Stadt im Gebirge. Und was wir hier erlebt haben war so ziemlich der Höhepunkt an Unfreundlichkeit während unserer gesamten Reise...^^. Wenn wir schon gezielt zu einem Busbahnhof gehen, wollen wir einen Bus nehmen zum regulären Preis ohne dafür irgendwelche Provisionen für Schlepper zu bezahlen. Macht Sinn? Nicht für die Vietnamesen. Aber von Anfang an. Von Na Trang nach Da Lat gibt es 2 Routen, die alten Busse fahren die alte Route = 5 Std, die neuen Busse fahren die neue Route = 2-3 Std. Um 8 Uhr angekommen fragen wir nach, alter Bus fährt für 80.000 Dong p.P. um 8.30, 9.30, usw. Neuer Bus fährt aber erst um 14 Uhr. Ok denken wir uns, gucken wir uns den "alten" Bus mal an, man ist ja geprägt von Burma. Als ich mir also den Bus anschauen gehe passt Silvana am Ticketschalter aufs Gepäck auf. Im Bus sitzt ein Typ am Steuer, eine Frau steht daneben. Ich schaue in den Bus und werde gefragt "Da Lat?" "Yes, how much?" frage ich aus Interesse, mir aber schon im Klaren was als Nächstes kommt. "100.000 Dong, please pay the driver here" "hm ok". Ich zahle natürlich nicht und gehe wieder zurück. Der Bus scheint ok. Nachdem mir der "driver" allerdings hinterher läuft, heißt es am Ticketschalter plötzlich 100.000. ALLE Beteiligten wussten, dass wir ollen Touristen nun abgezogen werden sollten. Trotz dem Hinweis an die Dame, dass diese 1 Min vorher noch 80.000 Dong gesagt hat gings weiter "Der 8.30 Bus ist neuer und kostet 100.000, der 9.30 Bus ist ein Local-Bus und kostet wieder 80.000". Das lassen wir uns nicht zweimal sagen und warten aus Prinzip (weil allergisch gegen abgezockt werden) ab. Der 8.30 Bus fährt vor unseren Augen weg, natürlich sitzt der "driver" nicht hinterm Steuer. 1 Min später steht ein neuer Bus da, identisch mit dem vorigen. Ich trotte wieder hin um mir diesen anzuschauen, derselbe "driver" sitzt wieder hinterm Steuern, sieht mich, fuchtelt wie wild mit den Armen und schreit nur noch "NO DA LAT, NO DALAT". Selbst mein dezentes Tippen auf das Schild, welches direkt vor dem Bus steht und da sagt "Da Lat", brachte ihn nicht zur Vernunft. Ich schnell zurück, Silvana holt bei der Dame, die von dem ganzen Theater nichts mitbekommen hat, die Tickets für 80.000 Dong p.P.. Wir bekommen sogar auf den Tickets das Nummernschild des richtigen Busses niedergeschrieben. Wir schleichen uns von hinten an den Bus und setzten uns rein. Daraufhin wurds nicht mehr feierlich, der Schlepper (oder "driver" ^^) den wir um seine 40.000 Dong Provision gebracht haben rastet völlig aus und flucht mit hochrotem Kopf was das Zeug hält. Bei sämtlichen Fahrgästen werden wir schlecht gemacht, 15 Vietnamesen gucken uns an wie Schwerverbrecher. Dazu kam noch, dass wir vorne hinterm Fahrer saßen, weil dies die einzigen Sitze mit etwas Beinfreiheit für Europäer waren. Dort aber war der Kleiderhaken für unsere geschneiderten Anzüge falsch herum. Daraufhin haben wir diese woanders hingehangen (in dem noch leeren Bus), dies führte aber wiederum zu weiteren Tobsuchtsanfällen bei dem Schlepper. Auf die Frage, ob wir einen Schraubenzieher bekommen könnten, um unseren Haken wieder richtig rum drehen zu können, wurde sein Kopf nur noch mehr rot. Silvanas Versuch mit einem Schlüssel die Schraube zu lockern und die Reaktionen darauf erwähne ich mal nur am Rande.

Auf so eine Art und Weise kann es öfter in Vietnam ablaufen wenn man sich 40.000 Dong zu schade ist und sich nicht offensichtlich abzocken lassen möchte. Zum Glück haben die Fahrgäste dann doch irgendwann gemerkt, dass wir doch normale Menschen sind und so war die Busfahrt dann doch nicht der komplette Schwerverbrechertransport. Übrigens ist der "driver" dann auch bei uns nicht mitgefahren.

So, genug getextet. In Da Lat angekommen wurden wir total herzlich empfangen von der Besitzerin unseres Guesthouses, sodass es uns hier auch wieder gut gefiel. Wir besuchten einen Blumengarten, aßen lecker Kuchen (Vietnam = Kuchenland, Dank an die Franzosen ;-) und ich fuhr mit dem Mountainbike mit Guide durch die Wälder:

Silvana gibts auch noch, der Beweis: Hier im Blumengarten von Da Lat


Sehen nicht nur lecker aus...

Guide Will und Frank beim Biken ... Pause vor dem großen Anstieg


Lunchtime

Für die letzten Tage Vietnam stand dann nur noch Ho-Chi-Minh-Stadt (Sai Gon) auf dem Programm. Organisieren im Internet, Anzüge und überflüssiges Gepäck verschicken, aber auch die Tunnel der Vietnamesen aus dem Vietnamkrieg. Nebenbei, die Busfahrt von Da Lat nach Sai Gon war so ziemlich die beste unserer gesamten Reise... so kanns gehen :-).:

Eigentlich getarnt versteckten sich die ausgehungerten Vietnamesen...

...in solchen Löchern, die für Touristen ca. 50% größer gemacht wurden

Eingang zum ersten Level von vielen in dem riesigen Tunnelsystem

Unser Guide (lustig war er) vor nem U.S. Panzer zerstört durch eine Mine

Im Tunnel (auch diese waren für Touristen größer)


Unterirdische Stadt mit Besprechungsräumen, Lazarett, Schlafräumen, etc.

Besonderes Highlight (für Frank) war die Pure-Pain (ausgesprochen "pein" ^^)-Vietcong-Zombie-Todesgalerie der selbstgebauten Fallen:

Pain Nr. 1: Die "Abgeschnittene Achsel" - Falle

Pain Nr. 2: Die Klappstuhl - Falle

Pain Nr. 3: Die Fenster-Falle

Pain Nr. 4:  Die rollende Falle

Pain Nr. 5: Die "Bein rein und nicht mehr raus" - Falle

Pain Nr. 6: Die Wipp-Falle

Zur Zombie-Veranschaulichung gibts hier noch ein Gruselkabinett Todesvideo:



Alles in Allem hat Vietnam seine positiven Seiten. Schöne Sachen gibts zu sehen, und neben den im negativen Sinne geschäftstüchtigen Abzockern gibt es auch sehr viele sehr nette Menschen. Hotels haben einen sehr hohen Standard für wenig Geld und die Städte Hoi An und Da Lat haben uns beispielsweise sehr gut gefallen. Trotzdem ist das Individualreisen in Vietnam sehr anstrengend, besonders wenn man sicht nicht abziehen lassen will. Nicht umsonst hat das Land eine Wiederkehrrate von ca. 3% im Gegensatz zu Thailand mit ca. 22%! Insofern war es für uns die richtige Entscheidung nur 3 statt 4 Wochen hier zu verbringen und sind gerne weiter geflogen - nächster Stop: Malaysia!

4 Kommentare:

jay hat gesagt…

richtig geile pein-fallen. inspiration für new bunnytrack maps :D

du nun charlie-vietcong in special tunnelsystem.

Hannah hat gesagt…

Voll gruselig...:)

Frank und Silvana hat gesagt…

jaja, "300" als lieblingsfilm haben und dann so etwas gruselig finden :-P

na sag, du hast dich in grund und boden gegruselt, 100% gruselfaktor

jay hat gesagt…

Zombies 3 - 110% Pein

Rumble in Zombietown - 150% Plain, also nur mit Fleisch und ohne Käse.

Translation

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